„Vielfalt“ gehörte zu den planerischen Quartiers-Kriterien

Veröffentlicht am 27.10.2023 in Presseecho

Gut besuchter SPD-Rundgang durch die Nordstadt reichte vom Kindergarten bis zur Johannes-Diakonie – eine Erweiterung des Nahwärmenetzes ist laut Betreibern möglich, aber noch nicht spruchreif

Was tut sich im Neubaugebiet Nordstadt-Kurzgewann? Etliche Interessierte nahmen am Stadtteil-Rundgang der örtlichen SPD teil, ausgehend vom Treffpunkt Pop-up-Spielplatz, der „wohl bleiben soll“, wie Stadträtin Uta Blänsdorf-Zahner ausführte, denn Kinder nehmen ihn ausgesprochen gut an. Um die jüngsten Ladenburger drehte sich auch der erste Haltepunkt: Zwar konnte der neue Kindergarten „Postillon in den Gänsäckern“ aufgrund von Estricharbeiten nicht besichtigt werden, doch Stadträtin Angelika Gelle fasste die wichtigsten Informationen zusammen: 60 Kinder, verteilt auf je zwei Krippen und Kindergartengruppen, werden ab voraussichtlich Frühjahr in dem dreigeschossigen Bau in Feldrandlage betreut. Spätestens im Sommer soll auch die, ebenfalls in Trägerschaft des Vereins Postillon, derzeit im Bau befindliche Einrichtung in der Breslauer Straße eröffnen. „Natürlich sind wir im Verzug, wir hätten uns das auch früher gewünscht“, räumte Gelle ein und brach als Reaktion auf oft gehörte Vorwürfe, Ladenburg tue zu wenig für Familien, eine Lanze für die Stadt, die „viel Geld“ für eine ausreichende Infrastruktur in die Hand nehme. Und zwar mit Investitionen in Höhe von insgesamt rund 17 Millionen Euro für Nord- (4,3 Mio.) und Weststadt-Kindergarten (5,3 Mio.), den Neubau des Johannes-Kindergartens (6,8 Mio.) sowie die Übergangseinrichtung im Brenngässel (500.000 Euro).

Weiter ging es für die Gruppe zum gasbetriebenen Blockheizkraftwerk der Pfalzwerke und der seltenen Gelegenheit, das Heizhaus einmal von innen besichtigen zu dürfen. In der Regel kennt man lediglich die Außenperspektive mit ihrem markanten großen Pufferspeicher, in dem sich bis zu 70 Kubikmeter Heizwasser befinden. Von hier aus wird die gesamte Nordstadt, in der eines Tages über 1500 Menschen wohnen werden, mit Wärme versorgt. „Bei solch verdichteter Umgebung macht ein Nahwärmenetz Sinn“, sagte Pascal Stocké als Experte für Energiedienstleistungen, der versicherte: „Blockheizkraftwerk und Gaskessel sind schon Wasserstroff-ready.“ Ursprüngliches Ziel der Stadt war, die „in Balance der Kosten und Ökologie beste Lösung“ zu suchen, schickte Stadtrat Steffen Salinger voraus: „Das kann Gas nicht sein, werden Sie sagen. Aber das war vor dem Krieg – da war Gas ein anders bewerteter Energieträger.“
Im Oktober 2020 ging die Anlage in Betrieb, und sie ist noch längst nicht voll ausgelastet, weil die Quartierbebauung erst zu rund 50 Prozent abgeschlossen ist. „Da ist noch Luft nach oben“, erklärte Stocké, und genau das ist die Frage: Reicht die Luft auch über die Nordstadt hinaus – ist in Hinblick auf kommunale Wärmeplanung eine Erweiterung möglich? Was Stocké bejahte, doch sinnvoll sei dies nur, wenn sich viele potenzielle Nutzer schnell anschließen, denn die Nahwärmeleitung zu verlegen, sei sehr kostenintensiv. Tatsächlich seien schon informelle Gespräche mit dem Bürgermeister geführt worden, doch Konkretes könne derzeit nicht berichtet werden.

Bolzplatz soll ab 2024 entstehen

Die angesprochene stockende Quartiersbelegung wurde auch in anderem Zusammenhang thematisiert, nämlich dem sogenannten „Grün-Keil“, der sich quer durch die Nordstadt zieht, bislang aber nur auf Plänen existiert. Denn aufgrund eklatant gestiegener Baukosten haben sich einige Investoren zurückgezogen, und dies betrifft mehrere Grundstücke entlang des Keils. Und es sei auch nicht so, dass Interessenten derzeit Schlange stünden, beantwortete Salinger die Frage nach künftigem Einzelhandel in der Nordstadt. Die Stadt habe zwar Mitspracherecht bei einem Teil der Flächennutzung, doch dafür brauche es erst entsprechende Anfragen. „Im Bebauungsplan sind Einzelhandelsflächen vorgesehen“, sagte Salinger; dem Gemeinderat sei Vielfalt wichtig gewesen. Apropos: Auch nach dem Mehrgenerationenprojekt gleichen Namens wurde gefragt, und dazu äußerte sich Dr. Martin Ziegler als einer der Vorstände der dafür eigens gegründeten Wohnungsgenossenschaft klipp und klar: „Wir werden bauen; so ähnlich wie das gedacht war. Nur wann, können wir noch nicht sagen.“

Die gute Nachricht: In Sachen Grün-Keil geht es dennoch voran: Es wird versucht, ganz oben und ganz unten anzufangen, und zwar im nächsten Jahr“, informierte Uta Blänsdorf-Zahner. Mit „ganz oben“ ist der Bolzplatz gemeint, der auf der jetzigen Grünfläche neben dem neuen Kindergarten entstehen soll, „ganz unten“ bezieht sich auf einen weiteren Spielplatz, der am anderen Ende gebaut wird. Sowohl Blänsdorf-Zahner als auch Gelle appellierten, sich an Beteiligungsverfahren zur Gestaltung des grünen Keils zu beteiligen: „Nehmen Sie die Chance wahr. Sie werden gehört und haben ein Gewicht.“ In der Vergangenheit wurden bereits Ideen festgehalten, darunter Sitzgelegenheiten im Grünen, Möglichkeiten zum Boule-Spielen, verschattete Bereiche – kurzum: Aufenthaltsorte für Menschen, die hier leben.

Den Abschluss bildete ein Besuch der Johannes-Diakonie, ein Wohn- und Pflegeheim, das für vier Wohngemeinschaften ausgelegt ist: 28 Erwachsene mit Behinderung und Pflegebedarf finden hier ein neues Zuhause. 19 sind bereits eingezogen, ein Platz bleibt unbelegt zugunsten von Kurzzeit- oder Verhinderungspflege. Für Stadtrat Gerhard Kleinböck ist das Haus ein „Leuchtturm“.

„Es gibt mehr Anfragen, als wir Plätze haben“, beantwortete Dino Rudolf, Bereichsleiter für Wohnangebote, die Frage eines Tour-Teilnehmers. Im Jahre 2010 habe man begonnen, Angebote zu dezentralisieren – anders als zuvor in Schwarzach und Mosbach, wo bis zu 1100 Menschen lebten, wie in kleinen Dörfern, „getrennt von der restlichen Gesellschaft“. Und so ist die Johannes-Diakonie „total dankbar für Grundstücke“. „Sinnstiftende Tätigkeiten“, etwa im musisch-kreativen oder hauswirtschaftlichen Bereich, gehören zum Tagesablauf der Bewohner. Wie Rudolf weiter ausführte, werden hier auch Pflegefachkräfte ausgebildet, auch für Praktika oder die schulischen Berufsorientierungswochen BOGY bzw. BORS sei man offen. Und Ferienjobs zum Mindestlohn böten ebenso eine gute Gelegenheit, „um ersten Kontakt zu Menschen mit Behinderung herzustellen.“

Bericht LAZ 27. Oktober 2023

Silke Beckmann

 

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