Aktuelles (Archiv)

Mannheimer Morgen vom 12.05.2024

Ladenburger Initiative: Bekenntnis zur offenen Gesellschaft

Am Ort der Menschenrechte haben die Unterzeichner der "Ladenburger Erklärung" das Banner ihrer Initiative für Demokratie und gegen Ausgrenzung präsentiert. 17 Vertreter von Vereinen, Parteien, Gewerkschaften und Glaubensgemeinschaften haben unterschrieben - und es sollen noch viel mehr werden.

Ladenburg. „Die Fahne der Toleranz und eines guten Miteinanders weiter hochhalten“ - das ist das Ziel der Initiative für Demokratie und gegen Ausgrenzung in Ladenburg. Unter demselben Motto hatte am 3. Februar eine Kundgebung mit 1300 Teilnehmenden auf dem Marktplatz ein klares Zeichen gegen rechtsextreme Ideen gesetzt (diese Redaktion berichtete). „Das war ein grandioser Erfolg“, sagt der damalige Versammlungsleiter Jürgen Frank am Freitagabend im Rathaus. Dort haben 17 Frauen und Männer von örtlichen Vereinen, Parteien, Gewerkschaften und Glaubensgemeinschaften die „Ladenburger Erklärung“ unterzeichnet.

Die eindrucks- und wirkungsvolle Demonstrationswelle in der Region und in weiten Teilen Deutschlands sei „inzwischen abgeebbt“, so Frank. „Doch die Probleme existieren weiter, und dagegen aufzustehen, kann keine Einmalaktion bleiben, sondern ist Dauerlauf und Permanentaufgabe“, führt Frank im Sitzungszimmer aus. Um das Bekenntnis zu einer offenen Gesellschaft zu bekräftigen, führt die Erklärung folgende fünf Prinzipien näher aus. Im Rathaus liest sie Bärbel Luppe von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International vor. Danach unterschreiben alle den Text, der sich an ähnlichen Erklärungen aus Mannheim und Heidelberg orientiert, jedoch auf Ladenburg angepasst ist und außerdem auf eine DIN-A4-Seite passt.

Es geht um Vielfalt, Akzeptanz, Respekt und Wertschätzung

Darin geht es um Werte und Grundrechte, zu denen man sich zugunsten unserer freiheitlich demokratischen und pluralistischen Gesellschaft Artikel für Artikel bekennt. Es folgen Vielfalt als Stärke und Akzeptanz unterschiedlicher kultureller, sozialer und religiöser Hintergründe. Respekt und Wertschätzung beugen Konflikten vor. Gegen Rassismus und Extremismus wendet sich die Erklärung ebenso wie sie körperliche und verbale Gewaltfreiheit sowie Demokratie vertritt.

Alle Vereine und Einrichtungen sind aufgerufen, sich hinter diese Prinzipien zu stellen. Der gesamte Gemeinderat soll in der Sitzung am 15. Mai mit gutem Beispiel vorangehen. Die Erklärung ist auf der Internetseite der Stadt veröffentlicht. „Wir aktualisieren die Liste der unterzeichnenden Organisationen fortlaufend“, sagt Frank. Viele wissen gar nicht, dass es vor Jahren bereits Ladenburger Erklärungen gegeben habe, die in dieselbe Richtung zielten. „Die neue soll präsent und zugänglich bleiben“, kündigt Frank an. Er fordert alle auf, „sich zu überlegen, was noch getan werden könnte, um für die Werte unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung zu werben und das Ganze lebendig zu halten.“ (Mailadresse auch fürs Senden der unterschriebenen Erklärung: juergen_frank@yahoo.de).

Als Auslöser dieser Bewegung gelten die Enthüllungen investigativer Journalisten des Medienunternehmens Correctiv. Sie hatten im Januar aufgedeckt, wie Rechtsextreme mit einem „Geheimplan die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland planen“. Dem setzt die Ladenburger Erklärung entgegen, dass man stolz sei auf das harmonische Zusammenleben in einer vielfältigen Stadtgesellschaft mit mehr als 2000-jähriger Geschichte - auch der Zuwanderung. Zunehmende Menschenfeindlichkeit erfordere klare Stellungnahme und Aktionen.

Peter Jaschke






Ladenburger Zeitung vom 10.05.2024

Die Weststadt ist längst zu einem attraktiven Wohngebiet geworden

Beim SPD-Rundgang wurde deutlich, wie positiv sich der westliche Stadtteil entwickelt hat - Die Gemeinderats-Kandidaten/innen hörten aber auch kritische Worte

Das Wohngebiet 'Weststadt', das die Ladenburger früher 'Galgenbrunnen' nannten, hatte noch in den 1980er Jahren nicht den besten Ruf. Die Häuser westlich der Bahnlinie lagen in der Nähe des Industriegebiets, in dem zahlreiche Chemiebetriebe unter anderen Umweltstandards als heute, chemische Produkte produzierten. Die Bahnlinie wurde als Trennlinie zur Kernstadt wahrgenommen, es gab nur einen kleinen Lebensmittelladen und die Weststadt-Schule und der Johannes-Kindergarten wurden in Sachen Ausstattung eher benachteiligt.

Heute ist die Weststadt hingegen ein modernes Wohngebiet, das von den Stadtverantwortlichen stetig weiterentwickelt wurde. Niemand rümpft mehr die Nase, wenn man sagt: "Man wohne in der Weststadt". Im Gegenteil: Es wurde dort neuer Wohnraum geschaffen und es wurde Gewerbe angesiedelt. Die Kleingartenanlage gilt dis grüne Lunge, die kommunalen Einrichtungen haben einen hohen Standard, die Einkaufsmöglichkeiten sind sehr gut und im Herbst kann mit dem Postillion-Kindergarten 'Wiesenstraße' eine neue, moderne Betreuungseinrichtung eröffnet werden.

Für die SPD-Gemeinderats-Kandidaten/innen ist die positive Entwicklung des Stadtteils allemal ein Grund, zu einem 'Weststadt-Rundgang' einzuladen. Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Markus Bündig freute sich über die gute Beteiligung und der SPD-Gemeinderatsfraktionssprecher Steffen Salinger, der selbst Weststadt-Bewohner ist, griff gleich einen wichtigen Informationspunkt auf. Es ging um die Schaffung neuer Gewerbeflächen.

Salinger nannte zwei Gründe, warum dieses Vorhaben schnell umgesetzt werden sollte. Zum einen gibt es in Ladenburg zahlreiche Gewerbebetriebe, die sich erweitern oder neu ansiedeln wollen. Da die Grundstücke des Gewerbegebietes 'Hohe Straße', das ebenfalls in der Weststadt liegt, mittlerweile alle vergeben sind, müssten neue Ansiedlungsmöglichkeiten geschaffen werden, meinte Salinger.

Der Finanzexperte der SPD-Gemeinderatsfraktion nannte als zweiten Grund, die Erzielung von Einnahmen, die die Stadt dringend benötigt. Es stünden Millionen-Investitionen an, wie beispielsweise der Bau der Dreifeldsporthalle, die Sanierung der Lobdengauhalle, der Ausbau von Schulen und die Schaffung von Betreuungsplätzen. Alleine für diese Aufgaben werden 40% des Haushaltsetats benötigt, erklärte Salinger. Außerdem sind sich die SPD-Ratsmitglieder einig, dass die öffentlichen Einrichtungen wie das Freibad, die Bibliothek und die Musikschule, obwohl es sich um freiwillige Leistungen handelt, "unbedingt erhalten werden müssen".

Für all diese Aufgaben brauche man Geld und das will die SPD-Fraktion durch den Verkauf von Gewerbe-Grundstücken akquirieren. Es gäbe in der Stadt zwar noch einige andere Flächen, aber für die SPD ist das Areal an der Wiesenstraße neben dem neuen Kindergarten am geeignetsten. Die dortige Fläche wird von einem Landwirt derzeit noch als Spargelacker genutzt. Das Grundstück gehört zu einem Großteil der Stadt bzw. den städtischen Stiftungen. Dadurch könne das Baugenehmigungsverfahren deutlich verkürzt werden. Es liege nun am neuen Gemeinderat, für welche Variante er sich entscheiden will, erklärte Salinger, denn ein Grundstück hinter dem 'Viessmann-Gelände' stehe auch in der Diskussion, um neue Gewerbeflächen zu schaffen.

Flächenversiegelung wird nicht von allen Bewohnern begrüßt

Eine Anwohnerin, die seit 15 Jahren in der Weststadt wohnt, appellierte an die Kommunalpolitiker, "nicht noch mehr Flächen in der Weststadt zu versiegeln". Mit dem Bau der neuen Neckarbrücke und dem Bau der Wohngebiete 'Matzgärten' und 'An der Hockenwiese' habe sich die charmante Struktur der Weststadt zum Negativen verändert", meinte die Anwohnerin. Sie findet, dass Wachstum nicht das Wichtigste sei.

Eine andere Rundgangsteilnehmerin fragte zu einem ebenfalls wichtigen Thema nach. "Mein Kind kommt im nächsten Jahr in den Kindergarten - erhält es in Ladenburg einen Betreuungsplatz?", fragte die Mutter. SPD-Stadträtin Angelika Gelle konnte die Frage mit einem klaren ja beantworten. "Vielleicht wird es nicht ihr Wunsch-Kindergarten - aber einen Betreuungsplatz werden Sie erhalten", meinte Gelle, die als Leiterin des Anne-Frank-Kindergartens auch beruflich mit dem Thema befasst ist. Ladenburg habe in den letzten Jahren viele Millionen investiert, um dieser Pflichtaufgabe nachzukommen. Die Schaffung einer zusätzlichen Betreuungsgruppe kostet die Kommune rund 1,1 Mio Euro, nannte Gelle eine Zahl, die die Dimensionen beschreibt.

Die Ratsmitglieder der Uta Blänsdorf-Zahner und Bernd Garbaczok ergänzten, dass die Kommunen von Land und Bund immer mehr Pflichtaufgaben 'aufgedrückt' bekommen. Ausreichend Fördermittel stellen der Bund oder das Land aber nicht zur Verfügung. Am Beispiel der Astrid-Lindgren-Schule, die zusätzlichen Schulraum und Raum für Betreuungsdienste benötigt, machte der SPD-Bildungsexperte Gerhard Kleinböck fest, wie "man die Kommunen im Regen stehen lässt".
"Wir hätten für den Umbau der Schule vom Land gerne 600.000 Euro erhalten. Doch die Fördertöpfe sind schon jetzt hoffnungslos überzeichnet", befürchtet Kleinböck, dass die Stadt Ladenburg die Millionenkosten für die Ertüchtigung der Schule alleine aufbringen muss.

Axel Sturm





Pizza und Politik am 24.5.2024

Neue Grundsteuer
Oder haben Sie sich bisher keine Gedanken darüber gemacht?

Wir klären Sie auf bei Pizza und Bier (und auch Wein) unter den Arkaden der Volkshochschule (Altes Rathaus)

• Der Hebesatz entscheidet über das Wieviel.
• Der Hebesatz wird nach der Gemeinderatswahl entschieden.
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Ladenburger Zeitung vom 3.5.2024

Der SPD-Ortsverein geht mit breiter Brust in den Kommunalwahlkampf

Der vorsitzende Markus Bündig hat mit der Zusammenstellung der Kandidatenliste sein Meisterstück abgelegt – Würdigung von verdienten Vorstandsmitgliedern stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung.

Gleich vier langjährige Vorstandsmitglieder wurden in der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins aus der Vorstandschaft verabschiedet. Über 20 Jahre arbeitete das Vorstandsquartett an der Entwicklung des Ladenburger Ortsvereins mit – und dies mit Erfolg. Der Ladenburger SPD ist mit der Wahl von Markus Bündig bereits vor drei Jahren ein Generationswechsel an der Spitze gelungen. Der Unternehmer nahm zusammen mit Angelika Gelle und der stellvertretenden Vorsitzenden, Barbara Scholz, die Ehrungen vor.

Verabschiedet wurde der 2. Stellvertreter Bündigs, Johannes Zech, der aus beruflichen Gründen seinen Rückzug aus dem Vorstandsteam vollzog. Der Städteplaner erarbeitete unter anderem für die Stadt Ladenburg ein Parkraumkonzept und er gab im Ortsverein in Sachen Verkehr mit die Richtung vor. „Es hat Spaß gemacht, in diesem innovativen Team mitzuarbeiten“, verabschiedete sich Zech mit etwas Wehmut.

Viele Jahre stellvertretender Vorsitzender war auch Matthias Schulz, der die sozialdemokratischen Gene von seinem Vater, Ex-Bürgermeister Reinhold Schulz, „erbte“. Der auch in der IGBCE-Gewerkschaft aktive Ladenburger war sich für keine Arbeit zu schade. Er klebte Plakate, teilte Prospekte aus, war der SPD-Ortsvereins-Fotograf oder bereitete zahlreiche Veranstaltungen vor. „Er war immer der ruhende Pol in unserem Team“, sagten Bündig und Scholz, die nun alleinige stellvertretende Vorsitzende ist.

Auch die „Stimme aus dem wilden Westen“, Jürgen Scheuermann wohnt nämlich in der Weststadt, zog sich aus dem Vorstandsteam zurück. Scheuermann war Mitglieder-Beauftragter des Ortsvereins und zuständig für die Pressearbeit. In seinem letzten Bericht konnte der „Gewerkschaftler“ über stabile Mitgliederzahlen im Ortsverein berichten. Austritte wurden mit Neueintritten aufgefangen. Derzeit hat der Ortsverein 120 Mitglieder.

Nicht anwesend sein konnte, das SPD-Urgestein Gaby Ramm. Sie war in verschiedenen Funktionen über 30 Jahre im Ortsverein tätig. Sie kennt sich mit der Parteisatzung gut aus, sodass sie bei der Organisation von Veranstaltungen und Kreisparteitagen eine gefragte Frau ist. Als Delegierte war sie zusammen mit ihrem Mann, dem Ex-Vorsitzenden Manfred W. Ramm, immer eine Bank.

Die Kandidaten-Findungs-Kommission angeführt

Sein „Meisterstück“ habe der SPD-Vorsitzende Markus Bündig mit der Zusammenstellung der Kommunalwahl-Kandidatenliste abgeliefert, brachte es Stadtrat Gerhard Kleinböck, der Vorgänger Bündigs war, am Rande der Veranstaltung auf den Punkt. Mitgearbeitet haben in der Findungskommission auch Angelika Gelle, Uta Gember und Johannes Zech, die es schafften – was bei den Genossen nicht immer einfach ist – in großer Einigkeit die Liste zusammenzustellen. Die Priorisierung der Listen-Kandidaten kam gut an. Auf eine alphabetische Reihenfolge habe man bewusst verzichtet, meinte Bündig. Er selbst kandidiert auf Platz 1 der Liste und zeigt damit, dass er im nächsten Gemeinderat vertreten sein möchte. Bündig ist zuversichtlich, dass es der Fraktion „mit breiter Brust“ gelingen kann, zwei Sitze hinzuzugewinnen. Er begrüßte es besonders, dass alle amtierenden SPD-Ratsmitglieder wieder antreten werden.

Ratsmitglied Bernd Garbaczok, sagte selbstbewusst, dass die SPD-Gemeinderats-Fraktion erfolgreich die Stadtentwicklung mitgestalten konnte. Den Bau der Dreifeld-Sporthalle hat die Fraktion genauso engagiert unterstützt wie die Schaffung eines klimaneutralen Freibades. Mit der „Rote-Schuh-Aktion“ fragte man die Bedürfnisse der Bevölkerung ständig ab. Die SPD setzte sich für die Schaffung sicherer Schulwege und Kindergartenwege ein und die soziale Kompetenz wurde mit dem Vorschlag bewiesen, einen kostenlosen Mittagstisch in der Löwenscheuer einzuführen. Garbaczok erwähnte auch die konstruktive Zusammenarbeit der Fraktion mit dem Ortsvereins-Vorstand. „Es war ein arbeitsreiches Jahr – aber die gute Harmonie machte vieles leichter“, bedankte sich Garbaczok besonders bei Markus Bündig.

Dankesworte sprach auch der Kreistagsvertreter Thomas Zachler aus, der die Ladenburger Kreistagskandidaten Uta Blänsdorf-Zahner, Gerhard Kleinböck und Markus Bündig ermunterte, „Gas zu geben, so wie man dies aus Ladenburg kennt“. Sozialdemokratische Sichtweisen seien nämlich wichtig im neuen Kreistag. Die Finanzsituation sei bedenklich. Mithilfe der SPD-Fraktion konnte eine massive Erhöhung der Kreisumlage verhindert werden, die die Kommunen arg belastet hätte. An der Erhöhung von 24,5 auf 27,5 Prozentpunkte hätten die Kreiskommunen schon genug zu knabbern.

Mit fast einstimmigen Wahlergebnissen wurde die Vorstandschaft des Ortsvereins wieder komplettiert. Gewählt wurden: Uta Gember (Schriftführerin), Miki Fuchs (Mitgliedsbeauftragter, Presse), Uta Blänsdorf-Zahner, Michèl Schummer, Joachim Loose und Doris Vassiliou (Beisitzer). 

Axel Sturm





Ankündigung vom 15.4.2024

Weststadt-Rundgang

Nach dem großen Erfolg des Nordstadt-Rundgangs vom Oktober letzten Jahres, haben wir einen ähnlichen Spaziergang in der Weststadt vorbereitet.

Am 4. Mai 2024 treffen wir uns um 14 Uhr vor der Firma Erda (Boveristraße 37) und werden folgende Orte besuchen:

• Spaziergang am Aufeld – ein mögliches neues Gewerbegebiet?
• Besichtigung Kindertagesstätte Postillion
• Spaziergang zur Astrid-Lindgren-Schule – Potentiale der Entwicklung
• Spaziergang zum St. Johannes Kindergarten – Gegenwart und Zukunft

Alle Bürgerinnen und Bürger Ladenburgs sind herzlich eingeladen.






Ladenburger Zeitung vom 21.03.2024

SPD nominiert ihre Liste zur Kommunalwahl

Sozialdemokraten wollen Sitze gewinnen

Nach weniger als zwei Stunden hatte die SPD ihre Liste für die Kommunalwahl am 9. Juni aufgestellt. Blitzgeschwindigkeit sozusagen. Dabei verzichteten die Sozialdemokraten nicht auf die Vorstellung ihrer einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten, wohl aber auf die Wahl einzelner Listenpositionen. Insofern hatte Wahlleiterin Elisabeth Krämer, Walldorfer Stadträtin und 2019 SPD-Bundestagskandidatin im hiesigen Wahlkreis, wenig Prozedere zu erklären. „Es ist immer sehr spannend“, hatte sie einleitend gesagt, als sie das Wort vom SPD-Ortsverbandsvorsitzenden Markus Bündig übernahm. Spannend machte es die SPD aber nicht. Kampfkandidaturen gab es keine, die Ergebnisse der einzelnen Kandidierenden spiegelten Harmonie.

Zwei erhalten volle Zustimmung

Mit 37 Ja-Stimmen, was allen Wahlberechtigten an diesem Abend entsprach, hatten dabei der seit 13 Jahren amtierende Stadtrat Bernd Garbaczok (Platz 4) und Jule Walz (Platz 18) die Nase vorn. „In der Fraktion ist eine gute Arbeit entstanden“, war Garbaczok überzeugt. Man habe wichtige Projekte auf den Weg gebracht und das durchaus federführend, sagte er weiter. Die erst 22-jährige Walz war keine Unbekannte in der Lokalpolitik. Sie saß im Jugendgemeinderat, war auch dessen Vorsitzende. Die Studentin will sich – entsprechend ihres Alters und damit einhergehender Nähe – für die jungen Menschen in der Stadt einsetzen. Das galt auch für Natalia Ries, die auf Platz 16 kandidiert. Die 24-jährige Studentin hatte zudem die Bildungsgerechtigkeit im Blick.

Die Liste führen derweil die amtierenden Stadträtinnen und Stadträte samt des Ortsverbandsvorsitzenden, der zugleich Vorstandsmitglied der SPD Rhein-Neckar ist, an. Markus Bündig (42) steht auf Platz 1 der Liste. „Ich will Verantwortung übernehmen, mitgestalten und mitentscheiden“, warb er um die Stimmen der Anwesenden. Platz 2 nimmt Angelika Gelle ein. Die Leiterin des Anne-Frank-Kindergartens gehört dem Gremium seit 10 Jahren an. „Aller guten Dinge sind drei“, bewarb sich die 56-Jährige um eine weitere Amtszeit. In der will sie sich dafür einsetzen, dass Ladenburg so lebens- und liebenswert bleibt, wie es ist. Gerhard Kleinböck (71) steht auf Listenplatz 3. Kleinböck sah seine Schwerpunkte in den Bereichen Bildung und Haushalt. Der derzeitige Fraktionsvorsitzende Steffen Salinger (Platz 5) versteht sich ebenfalls als Mann der Zahlen, zugleich aber auch der Technik. Der 55-Jährige ginge im Fall seiner Wiederwahl ins 28. Jahr als Gemeinderat. Ihm folgt auf Platz 6 Uta Blänsdorf-Zahner. Die 67-jährige Bürgermeisterstellvertreterin und ehemalige Lehrerin sieht ihre politische Arbeit im Bereich von Jugend, Kindergarten, Schule und Kultur.

Alte Bekannte, neue Gesichter

Petra Erl hatte es 2019 nicht mehr in den Gemeinderat geschafft – und danach eine weitere Kandidatur ausgeschlossen. Die AfD brachte die 63-jährige Pfarrerin zum Umdenken. Sie wollte im Gemeinderat für das Stärken der Demokratie eintreten. 

Mit der 39-jährigen Karen Schrepp folgte in der Liste eine junge Mutter. Auch ihr lag der Erhalt Ladenburgs als liebenswerte Stadt am Herzen, die zudem sozialer und demokratischer werden sollte. Mit Doris Vassillou (Platz 12) hatte die SPD eine weitere junge Mutter und zudem die Gesamtelternbeiratsvorsitzende ins Boot geholt. Die 42-Jährige ist mit ihrer Familie erst seit zwei Jahren in Ladenburg. Mit diesem Blick von außen will sie neue Perspektiven öffnen. Zwischen den beiden Frauen steht auf Platz 9 der sich der linken Ecke zugehörig fühlende Dr. Michèl Schummer (60), der anpacken will, um zu verändern. Auf Platz 10 folgt Barbara Scholz, Vorstandsmitglied im Ortsverband, die sich für Kinder und Kinderbetreuung starkmachen will. Der 59-jährige Joachim Loose (Platz 11) sah sich durch seine Berufserfahrung derweil im Tiefbau verhaftet. Klaus Fuchs, der auf Platz 13 kandidiert, lag der Schutz der Demokratie am Herzen, Uta Gember (Listenplatz 14) ein schönes Ladenburg. Jürgen Weygold (15) wollte seine Schwerpunkte in den Themen Ehrenamt, Vereinsförderung und Natur setzen.

„Interessante Liste“

Nicht jedem ging es um den eigenen Platz im Gremium. Sascha Barembruch wurde vor 15 Jahren in den Gemeinderat gewählt. Jetzt stand der heute 39-Jährige auf Platz 20. „Ich will von hinten raus unterstützen“, sagte er. Er wolle Menschen in den Gemeinderat bringen, die die Stadt voranbringen und dabei Finanzen, soziale Gerechtigkeit und alle Generationen im Blick behalten.

„Wir schlagen euch eine interessante Liste vor“, war Bündig überzeugt. Das Durchschnittsalter auf der Liste: 52,5 Jahre. Der Ortsverbandsvorsitzende appellierte an den Zusammenhalt aller im Wahlkampf, „nicht nur die ersten zehn“. Dann könne man ein richtig gutes Ergebnis erzielen. Das hieße vielleicht auch weitere Sitze. „Das ist das Ziel“, machte Fraktionsvorsitzender Salinger klar.

Die SPD-Liste zur Kommunalwahl 2024
1. Markus Bündig
2. Angelika Gelle
3. Gerhard Kleinböck
4. Bernd Garbaczok
5. Steffen Salinger
6. Uta Blänsdorf-Zahner
7. Petra Erl
8. Karen Schrepp
9. Michèl Schummer
10. Barbara Scholz
11. Joachim Loose
12. Doris Vassiliou
13. Klaus Fuchs
14. Uta Gember
15. Jürgen Weygold
16. Natalia Ries
17. Johannes Zech
18. Jule Walz
19. Gerald Glombitza
20. Sascha Barembruch
21. Hans-Peter Rosenzweig
22. Kenan Güngör

Ersatzkandidaten:
Matthias Schulz
Michael Grether

Kommentar

Eine Sternstunde der Demokratie

Man spürte ihn in der Nominierungsversammlung der Sozialdemokraten der Römerstand: Den Willen, sich für die demokratischen Grundrechte und einen respektvollen Umgang einzusetzen, denn das politische Feld darf keinesfalls den Populisten und Hetzern aus den Reihen der AfD überlassen werden, die das politische Klima und den Zusammenhalt der Gesellschaft nur vergiften wollen. Ein Beispiel: Eigentlich wollte die Pfarrerin und Ex-Stadträtin Petra Erl nie in eine Partei eintreten. Ihr Sinneswandel, nun doch der SPD beizutreten, habe viel mit AfD und deren menschenverachten Aussagen zu tun, betonte die Christin. Man müsse gerade jetzt die demokratischen Parteien unterstützen, brachte es Petra Erl auf den Punkt. Alle Kandidatinnen und Kandidaten teilten diese Sichtweise und daher war der Nominierungsabend der Sozialdemokraten auch eine Sternstunde für die Demokratie.

Neue „Sterne“ mit viel Strahlkraft könnten nach der harmonisch verlaufenden Nominierung auch am kommunalpolitischen Himmel Ladenburgs aufgehen. Das Angebot, das die Ladenburger SPD den Wählerinnen und Wählern machen kann, ist überzeugend und zukunftsorientiert. Mit dieser Liste können die Sozialdemokraten durchaus punkten und die Chancen stehen gut, dass den Ladenburger Sozis der aktuell politische Gegenwind aus Berlin nicht allzu sehr ins Gesicht blasen wird. Das Wahlziel, die derzeit fünf Sitze am Ratstisch zu erhöhen, kann mit diesem Angebot durchaus gelingen. Eine Bank ist sicherlich, dass die amtierenden SPD-Ratsmitglieder alle wieder antreten werden. Es braucht nämlich Erfahrung, um die anstehenden großen Aufgaben in der Stadt zu lösen. Auf der Liste stehen aber auch Persönlichkeiten, die mit einem hohen Bekanntheitsgrad punkten können. Die Vereinsvorsitzenden Joachim Loose (ASV) und Jürgen Weygold (Kleingartenverein) haben bewiesen, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Auch die traditionelle Zusammengehörigkeit der SPD, der Naturfreunde und der AWO wird mit der Liste betont, denn der Einsatz für die Demokratie und Gerechtigkeit vereint diese Partner aus dem linken Spektrum seit ewigen Zeiten. Ein Ausrufezeichen setzten die Genossen auch mit der Nominierung der ehemaligen Vorsitzenden des Jugendgemeinderates Jule Walz und mit der Psychologie-Studentin Natalia Ries, die in der SPD-Studentenbewegung aktiv ist, will sich eine junge Frau für Solidarität und Menschlichkeit und gleichen Bildungschancen einsetzen.​

Mit der Präsentation dieser ebenso ausgewogenen wie attraktiven Liste hat auch der neue SPD-Vorsitzende Markus Bündig seine erste wirkliche Bewährungsprobe mit Bravour bestanden. Der selbstständige Landschaftsbauer erwies sich als guter „(Listen)Baumeister“ und Kommunikator, dem es gelungen ist, die unterschiedlichen Interessenlagen – und die sind bei den diskussionsfreudigen Genossen sehr vielschichtig – zu berücksichtigen. Dass Bündig mit seinem Anspruch auf Platz 1 auf der SPD-Liste Verantwortung und Führungsstärke zeigt, ist eine klare Botschaft. Der Familienvater, der in Ladenburg bestens vernetzt ist, will auch am Ratstisch zeigen, dass der Einsatz für Ladenburg ein lohnenswertes Ziel ist. Diese Mitmach-Motivation wurde übrigens von allen Kandidatinnen und Kandidaten in der von Elisabeth Krämer bestens vorbereiteten Nominierungsversammlung überzeugend und glaubhaft betont. Die Demokratie braucht engagierte Demokraten – aber diese These muss man einem Sozialdemokraten nicht erklären.

Axel Sturm





Mannheimer Morgen vom 21.3.2024

Kandidaten für Gemeinderatswahl: Ladenburger SPD setzt primär auf Erfahrung

Neun Frauen und 13 Männer stehen auf der Kandidatenliste der SPD Ladenburg für die Kommunalwahl 2024. Darunter sind auch einige neue Gesichter. Wer die Liste anführt und welche Ziele die Sozialdemokraten haben.

Ladenburg. Mit einer Mischung aus bekannten und neuen Gesichtern tritt die Ladenburger SPD bei der Gemeinderatswahl am 9. Juni dieses Jahres an. Neun Frauen und 13 Männer stehen auf der Kandidatenliste, etwa die Hälfte der Nominierten war bereits bei der vergangenen Kommunalwahl 20219 mit von der Partie. An Position eins der Liste steht jedoch ein neuer Name: Markus Bündig, seit 2021 Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Ladenburg, geht als Spitzenkandidat ins Rennen. „Den Vorschlag hat der Vorstand einstimmig beschlossen, es gab keine Gegenkandidatur“, sagt Bündig im Gespräch mit dieser Redaktion.

Als inhaltliche Schwerpunkte haben sich die Sozialdemokraten die Themenbereiche Bildung und Soziales, Wirtschaft, Gewerbe und Finanzen, Energiewende, Klima- und Umweltschutz sowie Sport und Kultur auf die Fahnen geschrieben. Zu viel will der 42-jährige Spitzenkandidat dem Wahlprogramm jedoch noch nicht vorgreifen, es befinde sich noch mit den Mitgliedern in der Abstimmung.

Die Ladenburger SPD will das Thema Grundsteuer angehen

„Eines ist sicher, wir werden die Grundsteuer angehen“, verspricht der dreifache Familienvater aber heute schon. „Der Beschluss der Landesregierung mit der neuen Grundsteuerreform wird viele Bürger noch beschäftigen, weil die Grundsteuer für viele gewaltig steigt“, sagt er. Ansonsten verweist der passionierte Fußballfan (Eintracht Frankfurt) auf die bislang gute Arbeit der Fraktion im Rat. So sei etwa auf Initiative der SPD-Fraktion der Mittagstisch für Senioren in der Römerstadt umgesetzt worden.

Als weitere Errungenschaften zählt Bündig den ermäßigten Eintritt ins Freibad, die neu gegründete Stadtentwicklungsgesellschaft sowie Tempo 30 vor dem Einkaufszentrum in der Wallstadter Straße oder den Fußgängerüberweg in der Hirschberger Allee zur Nordstadt auf, denen allesamt Anträge der SPD-Fraktion zugrunde gelegen hätten.

Personell sieht Bündig die Ladenburger SPD im Vorfeld der Kommunalwahl gut aufgestellt. Auf den Plätzen zwei bis sechs der Liste stehen mit den aktuellen Gemeinderatsmitgliedern erfahrene Kommunalpolitiker und -politikerinnen. Angelika Gelle (56), Stimmenkönigin der SPD bei der Wahl 2019, geht hinter Bündig auf Platz zwei ins Rennen. Es folgen der ehemalige Landtagsabgeordnete und langjährige Ladenburger SPD-Chef Gerhard Kleinböck (71), Bernd Garbaczok (63), der aktuelle Fraktionsvorsitzende Steffen Salinger (55) sowie Uta Blänsdorf-Zahner (66).

SPD-Spitzenkadidat Bündig: „Wir haben junges Potenzial in der Hinterhand“

Neben den Altvorderen ist es der Ladenburger SPD aber auch gelungen, junges Personal für ihre Liste zu gewinnen. „Jule Walz war lange Vorsitzende im Jugendgemeinderat“, betont Bündig mit Blick auf die 22-Jährige, die auf Platz 18 kandidiert. Auch dem Vorstand des SPD-Ortsvereins gehört die Studentin bereits als Beisitzerin an. In der Römerstadt dürfte sie vielen zudem als Trainerin für Stand-Up-Paddling bei den „Römer-Dragons“, der Wassersportsparte des FV 03 Ladenburg, bekannt sein.

Auf Platz 16 steht mit Natalia Ries eine weitere Studentin, die frischen Wind verspreche und sehr engagiert sei. So sei die 24-Jährige Mitglied der Juso-Hochschulgruppe an der Universität Mannheim sowie des dortigen Studierendenparlaments. „Wir haben also durchaus junges Potenzial in der Hinterhand“, sagt Bündig. „Wir sind mindestens für die nächsten fünf bis zehn Jahre sehr gut aufgestellt, auch wenn der eine oder die andere jetzt erstmal noch nicht zum Zug kommen sollte.“

Mit Karen Schrepp (39), die bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren 929 Stimmen holte, und Doris Vassiliou (42) seien zudem zwei junge Mütter auf der Liste zu finden, denen bildungs- und familienpolitische Themen am Herzen lägen.

Familie ist auch für Markus Bündig selbst ein großes Thema. Der Inhaber eines eigenen Landschaftsbau-Betriebs will so viel Zeit wie möglich mit seiner Frau und den drei Kindern verbringen. Seine Spitzenkandidatur sei vor diesem Hintergrund natürlich mit seiner Frau abgestimmt. „Sofern es so kommt, wird das Pensum mit Terminen, Ausschüssen und Gemeinderatssitzungen natürlich steigen“, räumt er ein. „Aber das ist machbar, viel wird sich in den Abendstunden abspielen müssen“, sagt er und lacht.

Sein ganz persönliches Ziel für die Wahl am 9. Juni sind sieben Plätze im Gemeinderat. Das wären zwei mehr als aktuell. „Wir haben eine gut in der Stadt verwurzelte Liste mit vielen bekannten Gesichtern“, sieht der 42-Jährige aber viel Grund für Optimismus.

Julian Eistetter Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur





Veröffentlicht am 28.02.2024

SPD nominiert Kandidaten zur Kreistagswahl

Am vergangenen Mittwoch stellten sich die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD für die Kreistagswahl im Wahlkreis 4 in Edingen-Neckarhausen den Delegierten aus den drei Ortsvereinen aus Ilvesheim, Ladenburg und Edingen-Neckarhausen zur Nominierung vor.
Für den Wahlkreis 4, dazu gehören die Gemeinden Edingen-Neckarhausen und Ilvesheim sowie die Stadt Ladenburg stellen sich am 9. Juni 2024 folgende Bewerberinnen und Bewerber nach ihrer erfolgten Wahl durch die stimmberechtigten Delegierten zur Wahl des Kreistags des Rhein-Neckar-Kreises.

1. Thomas Zachler, Edingen-Neckarhausen.
2. Thorsten Walther, Ilvesheim.
3. Uta Blänsdorf-Zahner, Ladenburg.
4. Aleksandra Janson, Edingen-Neckarhausen.
5. Simon Schubert, Ilvesheim.
6. Annette Sauer, Ilvesheim.
7. Gerhard Kleinböck, Ladenburg.
8. Andreas Daners, Edingen-Neckarhausen.
9. Markus Bündig, Ladenburg.

Die Leitung der Nominierungskonferenz oblag dem Regionalgeschäftsführer des SPD-Regionalzentrums Rhein-Neckar, Herrn Alexander Lucas aus Dielheim.





Peter Jaschke, Mannheimer Morgen, 5.2.2024

"Ladenburg bleibt bunt": 1300 Menschen setzen Zeichen gegen rechts

Der Marktplatz war proppenvoll: Hunderte Ladenburger haben gegen rechtes Gedankengut protestiert. Was bei der laut Bürgermeister Stefan Schmutz "vermutlich größten Demo der Geschichte der Stadt" alles geboten war.

Ladenburg. „Wir hatten auf eine sehr gute Beteiligung gehofft, doch das ist genial“, freut sich Jürgen Frank als Versammlungsleiter. Denn in Ladenburg sind am Samstag rund 1300 Menschen aufgestanden, um zu zeigen, dass es für sie keine Alternative zu Demokratie und Menschenrechten gibt (wie berichteten bereits online). „Wir setzen ein Zeichen gegen Ausgrenzung“, sagt Frank vom Vorstandsteam der örtlichen Grünen. Die Abgeordneten Alexander Föhr (CDU), Fadime Tuncer (Grüne) und Sebastian Cuny (SPD) sowie Stadt- und Kreisräte stehen bei der friedlichen Demonstration mit ganz vorne.

Das Motto lautet „Nie wieder ist jetzt“. Musik und gute Stimmung wollen darüber nicht hinweg täuschen: Die Formel „Nie wieder“, die da zitiert wird, lässt sich unter anderem zurückführen auf die Befreiung von Konzentrationslagern 1945 und ist mit dem Gedenken an alle Opfer des Nationalsozialismus verbunden. Viele Demonstrierende sind entsetzt, dass Mitglieder der Partei AFD und des Vereins „Werteunion“ bei Treffen dabei waren, als es um kürzlich bekannt gewordene Pläne Rechtsradikaler ging, massenhaft Menschen mit Migrationsgeschichte auszuweisen.

TREFFPUNKT AM „ORT DER MENSCHENRECHTE“ IN LADENBURG

„Haben wir denn nichts gelernt?“ Das steht auf dem Plakat von Claudia Kockrow (Schriesheim). „Ich habe Angst, dass wieder Menschen ausgegrenzt werden, wie wir es schon mal hatten, und deshalb müssen wir wach bleiben“, sagt die Ärztin. Mit der Aussage „Ladenburg bleibt bunt“ auf einem Karton ist Karola Liebrich dabei. Die Vorsitzende des Garango-Vereins, der seit 1983 die Freundschaft mit Ladenburgs westafrikanischer Partnerregion pflegt, findet: „Wir leben Vielfalt und müssen jetzt Flagge zeigen.“

Treffpunkt für alle ist der „Ort der Menschenrechte“. Die 2022 geschaffene Kunstinstallation wirkt wie geschaffen für diese Kundgebung. Denn auf 16 Stelen ist die gesamte Menschenrechtscharta von 1948 nachzulesen. Artikel 9 betrifft den Schutz vor willkürlicher Verhaftung und Ausweisung. Er verurteilt das, wovon Rechtsradikale dieser Tage träumen.

„Die absurden und menschenverachtenden Pläne der AFD und Gleichgesinnter haben uns tief erschreckt“, sagt Irene Niethammer vom Integrationshilfeverein Ladenburg Int.Akt nach dem Umzug bei der Kundgebung auf dem Marktplatz. Eine Lehrerin wie Sabine Weil denkt dabei auch an die vielen Kinder aus Familien mit Migrationsgeschichte an den Schulen in Ladenburg, die ihr zujubeln, als sie sagt: „Ihr gehört zu uns.“ Hauptorganisator Frank weist auf das am Rande des Platzes befindliche Mahnmal für die 1940 auf offener Straße deportierten jüdischen Mitbürger hin und sagt unter lautstarkem Beifall: „Wenn wir das sehen und an die Pläne Rechtsextremer denken, sagen wir: Nie wieder ist jetzt.“

BÜRGERMEISTER STEFAN SCHMUTZ: "VERMUTLICH GRÖSSTE DEMO IN DER GESCHICHTE DER STADT"
Für Bürgermeister Stefan Schmutz ist es „vermutlich die größte Demo in der Geschichte der Stadt“. Er betont, dass es bei diesem Thema „keine Neutralität und Gleichgültigkeit“ geben dürfe. In der Stadt lebten Menschen aus 94 Nationen friedlich zusammen. „Wir stehen fest an der Seite von ihnen allen, ganz gleich welcher Herkunft - und wir sind die Mehrheit, die nicht zulässt, dass das Rad der Geschichte zurückgedreht werden soll“, betont Schmutz unter großem Applaus. Joachim Loose vom Sportverein ASV klettert von seinem Rollstuhl aus auf den Anhänger und sagt unter anderem: „Ich habe den Traum, dass Menschen einfach Menschen sind - egal welcher Hautfarbe, Herkunft, Religion und sexueller Ausrichtung.“ Erneut Riesenjubel.

„Zusammenleben ist eigentlich nicht schwer, wenn man die Brille der Menschlichkeit aufsetzt und nie wieder absetzt.“ Das sagt die afrodeutsche Schulamtsdirektorin in Mannheim und Autorin Florence Brokowski-Shekete. Viel Beifall hört ebenso die 16-jährige Schülersprecherin des Carl-Benz-Gymnasiums, Juli Döhring, für ihre Rede. „Es ist unsere Pflicht, einander wertzuschätzen“, sagt sie darin. „Demokratie ist wichtig, deshalb geht wählen“, ruft Victor Lehrian (Jugendgemeinderat) den vielen jungen Leuten auf dem Platz zu. „Ladenburg ist und bleibt für immer bunt“, finden Raphael Schadwinkel und Ensar Kaayalp (Merian-Realschule).

ALLE SINGEN AM ENDE GEMEINSAM GEGEN RECHTS
Für „Vielfalt und Respekt“ spricht sich Sefa Arisoy (17) von der Türkisch-Islamischen Gemeinde aus. Weitere Vertreter von Religionsgemeinschaften, darunter Ertan Kurt von der Alevitischen Gemeinde Rhein-Neckar, kommen zu Wort. Der katholische Pfarrer Matthias Stößer sagt: „Die AfD spaltet und steht einer offenen Gesellschaft entgegen.“ Mit den Musikern Thomas Pilz und Joachim Junghans singen alle auf dem Platz den Protestsongklassiker „We Shall Overcome“ (Wir werden es überwinden). Denn das ist die große Hoffnung





Axel Sturm, Ladenburger Zeitung, 5.2.2024

Die grösste Demon­stration in der Geschichte Ladenburgs

Über 1.300 Demo-Teilnehmer setzten ein klares Zeichen gegen Fremdenhass, die abstrusen Gedanken der AfD und die Missachtung der Demokratie / Beeindruckende Redebeiträge

„Rechts ist noch Platz – ordnen Sie sich bitte rechts ein“, war eine Aufforderung von Jürgen Frank, dem verantwortlichen Organisator der Demo „Für Demokratie. Gegen Ausgrenzung. Nie wieder jetzt". Diese Aussage war selbstverständlich nur zu hören, um die über 1.300 Teilnehmer organisiert auf den Marktplatz zu leiten. Vor der Bühne auf dem Marktplatz trafen am Samstagnachmittag nämlich immer mehr Menschen ein. „Rechts ist kein Platz in Ladenburg“, war hingegen die gesellschaftliche Kernaussage, die von der beeindruckenden Demo ausging. Dreihundert Versammlungsteilnehmer wurden dem Ordnungsamt bei der offiziellen Anmeldung gemeldet – dies war erfreulicherweise eine Fehleinschätzung. Dass es mehr als 1.300 waren, so die Angabe der Polizei und des Veranstalters, die am Protest-Marsch vom Platz der Menschenrechte zur Kundgebung auf dem Marktplatz teilnahmen, war geradezu überwältigend. „Die Kundgebung in Ladenburg ist eine beeindruckende Botschaft“, waren sich die Politiker Alexander Föhr (CDU), Fadime Tuncer (Grüne) und Sebastian Cuny (SPD) parteiübergreifend „völlig einig“.

Es war den Demo-Organisatoren der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde, dem türkischen Kulturverein, der alevitischen Gemeinde, den Grünen, der SPD, der CDU, der FDP, den Freien Wählern, dem Garango-Verein, INTAKT, ai, dem Bündnis „Wir gegen rechts“, der IGBCE-Ortsgruppe und der Stadt Ladenburg wichtig, dass bei der Kundgebung Vertreter aller Gesellschaftsschichten zu Wort kommen sollen.
Nach dem musikalischen Auftakt des ev. Posaunenchors und dem Gitarren-Duo Thomas Pilz/Joachim Junghans betonte Bürgermeister Stefan Schmutz in seiner Rede, dass Ladenburg „die größte Demo in der Geschichte der Stadt erlebt“. Die schweigende Mehrheit müsse ein Zeichen setzen, um die Demokratie zu verteidigen. Und Ladenburg, wo Menschen aus 34 Nationen zusammenleben, gibt jetzt die richtige Antwort, meinte Schmutz. Er forderte alle Mandatsträger auf, die Neutralität aufzugeben, wenn es um die Verteidigung der Demokratie und der Menschenrechte geht. „Wir sind die Mehrheit – das Rad der Geschichte wird nicht zurückgedreht“, rief Schmutz den Teilnehmern der Kundgebung zu, die die Rede von Schmutz mit viel Applaus quittierten.

„Gerade die Kinder von Flüchtlingsfamilien und Kinder mit Migrationshintergrund gehören zu uns“, war die Botschaft des Vereins Intakt. „In den Kindergärten, in den Schulen, in den Vereinen und in der ganzen Stadt – ihr gehört zu uns“, sagten Sabine Weil und Irene Niethammer.

Die AfD verbreitet spalterische Ideologien

Auch die Kirchenvertreter positionierten sich eindeutig. „Die AfD verbreitete spalterische Ideologien, die menschenverachtend sind“, brachte es Pfarrer Stößer auf den Punkt.

Beeindruckend waren danach die Redebeiträge von den Vertretern des jungen Ladenburgs. Victor Lehrian forderte als Mitglied des Jugendgemeinderates und Vertreter des Jugendzentrums Kiste, seine Altersgenossen auf, nicht zu schweigen und zur Wahl zu gehen. „Nicht die Herkunft oder die sexuelle Orientierung ist entscheidend, ob wir jemanden cool finden, sondern sein Charakter“, meinte Victor, dessen Rede ebenso „zündete“ wie die Worte der Schülersprecher Ensar Kaayalp (Merian-Realschule), Raphael Schadwinkel (Werk-Realschule) und Juli Döring vom Carl-Benz-Gymnasium. Für ihre Botschaft „seid nicht empfänglich für rechtsradikales Gedankengut – Ladenburg muss bunt bleiben“ erhielten die Schülersprecher viel Applaus.

Eine außerordentlich starke Rede war auch von Joachim Loose zu hören, der seit 20 Jahren Vorsitzender des ASV Ladenburg ist. Nicht Titel und Meisterschaften sind für Loose das Wichtigste im Vereinsleben, sondern ein respektvolles Miteinander, ein fairer Zusammenhalt und insbesondere die Integrationsarbeit, die beim ASV so vorbildlich geleistet wird. „Flüchtlinge sind ein Zugewinn für jeden Verein. Ohne diese Leute hätten wir auf unseren Sportplätzen und Hallen eine sehr übersichtliche Anzahl an Aktiven“, verdeutlichte Loose am Beispiel ASV, dass Flüchtlinge und Menschen mit einem Migrationshintergrund in Ladenburg sehr willkommen sind.

Eine beeindruckende Premiere hatte die erfolgreiche Autorin und Pädagogin Florence Brokowski-Shekete auf dem Marktplatz, denn die Afro-Deutsche Persönlichkeit nahm noch nie an einer Demo teil. Die Spiegel-Bestseller Autorin schlug die Bitte von Bürgermeister Schmutz aber nicht aus, die Kundgebung mit ihrem Wortbeitrag zu bereichern. Es sei ein tolles Gefühl vor so vielen Menschen zu sprechen, die sich solidarisch zeigen, meinte die Afro-Deutsche, die ihre substanzvolle Rede auch mit Humor würzte. „Ich bin nicht böse, wenn jemand meine Heimat nicht kennt, wenn ich gefragt werde, wo ich eigentlich herkommen – denn nicht jeder weiß, wo Buxtehude ist“, meinte Brokowski-Shekete, deren Rede der krönende Abschluss der Kundgebung war.

Auf einem Plakat war das Fazit der Veranstaltung zu lesen: „Kann man nicht für jeden Flüchtling, der kommt – irgendwo einen Nazi abgeben?“. Besser konnte man die Gefühlslage der mehr als 1.300 Kundgebungsteilnehmer nicht ausdrücken.

Demo-Splitter

- Extra aus dem hessischen Offenbach ist der Ladenburger Manfred Scheuermann angereist, um die Demo zu unterstützen. Die „Demokratie-Gene“ hat Scheuermann von seinem Vater Erich „eingeimpft“ bekommen, denn Erich Scheuermann war ein bekannter Ladenburger Gewerkschaftler und Betriebsratsvorsitzender beim Chemieunternehmen Benckiser.

- “Nazis essen heimlich Döner“, war die entlarvende Aussage, die auf einem Plakat stand. Was wäre Ladenburg ohne seine Gastronomen, Ladenbetreiber oder Kräfte in der Service-Branche, die einen Migrationshintergrund haben? Nichts, ist die Antwort, die auch der Demo-Teilnehmer Turan Demir vom Lebensmittelgeschäft „Olive“ hörte.

- Dem Demo-Zug schloss sich auch die „Weltenbummlerin“ Ann-Sophie Thieme an. Das international gefragte Topmodel arbeitet auf und neben dem Laufsteg mit Kolleginnen und Kollegen der unterschiedlichsten Nationen zusammen. Es sei bereichernd, international arbeiten zu dürfen, sagte Thieme der LAZ, die am Tag zuvor den Geburtstag ihrer Mutter Liane mitfeierte.

- Auch die Zunft der schönen Künste beteiligte sich an der beeindruckenden Demo. Vertreter des Ladenburger Kunstvereins, die Künstlerin Gudrun Schön-Stoll sowie der Kinetiker Hans Michael Kissel klatschten kräftig Beifall als sie die Botschaften der Redner hörten.

- Demo-Erfahrung haben auch die Ladenburger Landwirte, die in den vergangenen Wochen ihre Anliegen auf der Straße vertraten. Die Landwirtschaftsvertreter Steffen Linnenbach und Markus Wolf unterstützten aber auch die hiesige Demokratie-Demo. Sie stellten die Bühne zur Verfügung, die auf einer Rolle aufgebaut wurde.

- Lob vom „Demo-Chef“ Jürgen Frank hörten auch Rüdiger Wolf und Carolin Loida vom Ordnungsamt für die vorbildliche Unterstützung und auch der Dank an die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs wurde nicht vergessen. Einen Sonderapplaus gab es für die tadellose Akustik auf dem Marktplatz, für die Olaf Müller und Gerald Mayer zuständig waren.





Christina Schäfer, Ladenburger Zeitung, 2.2.2024

Ein Land am Rand der Revolution

Das Portrait zeigt eine junge Frau, gemalt in Aquarellfarben. Der Blick fällt auf ihre mandelförmigen Augen, das tiefe Braun der Iris – und ihre Mundwinkel, die sich nach unten ziehen. Im Hintergrund zeichnen sich weiße Flügel ab. Flügel, die zu der jungen Frau gehören. Sonoor sagt, es ist ihre Freundin. Ihre Freundin, die in Schweden ihren Master machen wollte. „Sie haben sie am Flughafen verhaftet“, sagt Sonoor.

Verhaftet. Und vergiftet, sagt Sonoor. Die junge Frau ist tot. Getötet durch den Arm des iranischen Mullah-Regimes. „Der Arm ist lang“, sagt zuvor schon Karlheinz Treiber. Er referiert an diesem Abend auf Einladung des SPD-Ortsvereins über die Geschichte des Landes zwischen Kaspischem Meer und Persischem Golf. Treiber zeichnet dessen Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg nach. Innenpolitisch gibt es Machtspiele und Verstrickungen, es gibt Reformbemühungen und Rückschläge. Außenpolitisch prägen die Einmischungen anderer Länder, Sanktionen und später die Auseinandersetzungen um das Atomabkommen die Beziehungen zur westlichen Welt. Treiber zeichnet die Regierungen des Irans nach, er zeigt – vor allem anhand des Aufstiegs und Falls von Schah Mohammad Reza Pahlavi – die Machtinteressen insbesondere der Amerikaner auf. Es geht um Öl und damit um Geld, für das die USA – aber auch deren westliche Verbündete Deutschland, Frankreich und Großbritannien – bereit sind, erst Ministerpräsident, später auch den Schah zu opfern. Dass der Plan misslingt, man ein Land gegen sich aufbringt, auch davon weiß Treiber zu erzählen. Der Hass vor allem auf die Weltpolizei USA entlädt sich in der Revolution 1979, als iranische Revolutionäre die US-Botschaft besetzen.

VOM FREIHEITSGEDANKEN ZUM MULLAH-REGIME

Karlheinz Treiber, Stadtrat der Grünen in Hirschberg und durch die Begegnung mit Sonoor neugierig geworden auf die Geschichte des Iran, unterlegt sein Referat mit etlichen Fotografien von Plätzen und Personen. Irgendwann schwirren Namen im Kopf, die zu einer Masse werden, in der sie sich teils nur schwer sortieren lassen. Was aber haften bleibt: Es gibt immer wieder Hoffnungsträger und Reformbestrebungen. So führt der Schah 1963 weitgehende Rechte für Frauen einschließlich des Wahlrechts ein. Und unter dem Druck anhaltender Proteste kündigt Mohammad Reza Pahlavi im Sommer 1978 die Reform des politischen Systems an. Umso erstaunter schaut man auf die weitere Entwicklung, die Treiber nachzeichnet. Sie führt, verschärft durch verhängte Sanktionen, immer weiter weg von der westlichen Welt zum heute bestehenden Mullah-Regime; Frauenrechte und Freiheit sind längst Fremdworte.

„Der Einfluss Chinas kam mir zu kurz“, sagt später, als Treiber geendet hat, eine Besucherin. Sie ist Iranerin, war erst vor Kurzem in ihrem Heimatland. Sie sagt, dass dem Land nichts anderes übrig blieb, als sich nach den Sanktionen, die 1995 ein Öl-Embargo einschließen, dem Riesen im Osten zuzuwenden – der nun seine eigenen Interessen in den Beziehungen hat. Die immer wieder genannten Reformbestrebungen der Vergangenheit beschreibt sie als lokal begrenzt. „Der Iran hat viele sehr ländliche Gebiete“, verweist sie darauf, dass Großstädte wie Teheran anders ticken hinsichtlich Freiheitsgedanken als die durch Jahrhunderte alte Kultur geprägte Landbevölkerung.

PROTESTE NACH DEM TOD MAHSA AMINIS

Dennoch erlebt man in den letzten Monaten ein Land, das erneut am Rand der Revolution steht. Die letzte findet 2009 nach den Präsidentschaftswahlen statt. Sie kostet etliche Demonstranten das Leben. „Es kommt zu einer Willkür, die die Bevölkerung gegen die Mullahs aufbringt“, kommentiert Treiber das damalige Vorgehen. Heute ist es nicht anders. Angestachelt durch den Tod der jungen Mahsa Amini, die durch Polizeigewalt starb, demonstrieren Tausende für Reformen. Sie werden verhaftet. Etliche hingerichtet. Sonoor hat ihre Gesichter gemalt. Aus ihren Augen fließen blutige Tränen.

„Sie wurden unschuldig getötet“, sagt die Künstlerin. Ihre Bilder flankieren das Referat Treibers an diesem Abend. Zu sehen sind sie sonst fast ausschließlich auf ihren Social-Media-Kanälen. In ihrer Wohnung, sagt Sonoor, versteckt sie sie. Weil sie nach den Veröffentlichungen Drohungen bekommen hat. „Ich habe immer noch Angst“, gesteht die Künstlerin, will daher auch ihr Gesicht nicht offen zeigen. Dabei ist sie seit 20 Jahren in Deutschland. Doch wo man ist, interessiert das Regime nicht. Habib Chaab, ein schwedisch-iranischer Staatsbürger, wurde in der Türkei entführt und im Iran vor Gericht gestellt – im Mai 2023 wurde er hingerichtet. Jamshid Sharmahd, seit 1995 deutscher Staatsbürger, wurde aus Dubai entführt. Sein Todesurteil fiel im Februar 2023. Der Arm Teherans – er ist lang. Er ist vor allem gnadenlos gegen politische Gegner.





Veröffentlicht am 28.01.2024

Neujahrs­empfang der SPD Rhein-Neckar: Demokratie und Vielfalt in Deutschland und Europa erhalten

Schriesheim. Über 80 Gäste versammelten sich vergangenen Donnerstag im traditionsreichen Zehntkeller in der Schriesheimer Altstadt, um gemeinsam mit der SPD Rhein-Neckar das neue Jahr 2024 einzuläuten. Um die Anwesenden auf die anstehenden Kommunalwahlen in Baden-Württemberg und Europawahlen einzustimmen, betonten der Vorsitzende der SPD Rhein-Neckar und Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg Daniel Born, der Landtagsabgeordnete für Schriesheim Sebastian Cuny, sowie Ehrengast und Spitzenkandidat der SPD Baden-Württemberg für die Europawahlen, René Repasi MdEP die Relevanz einer starken Sozialdemokratie für den Erhalt der deutschen und europäischen Demokratien, wie auch Lösungen für die großen Herausforderungen der modernen Zeit.

Daniel Born begrüßte die anwesenden Gäste mit einem emotionalen Appell, Deutschland nicht rechtsextremistischen und faschistischen Gruppierungen zu überlassen, welche die Demokratie und Vielfalt in Deutschland zerstören wollen. Vor dem Hintergrund eines vor wenigen Tagen bekannt gewordenen gemeinsamen Treffens von bekannten Rechtsextremen und führenden Mitgliedern der AfD, in welcher Pläne einer Deportation von Millionen Menschen aus Deutschland besprochen wurde, betonte Born, dass es besonders wichtig sei, sich gerade jetzt für den Erhalt unserer Demokratie zu engagieren. „Es ist sehr ermutigend zu sehen, dass sich Menschen überall in Deutschland für unsere Demokratie und Vielfalt organisieren und diese bereit sind, diese Grundwerte der Gesellschaft zu verteidigen.“ Die SPD stehe hierbei gemeinsam mit allen demokratischen Akteuren, um den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu fördern und unsere Demokratie zu verteidigen.

Sebastian Cuny würdigt in seiner Rede die Verdienste des früheren Bürgermeisters Georg Rufer, welcher sich während der Machtergreifung der Nationalsozialisten und nach dem Zweiten Weltkrieg stets für Schriesheim und für die Demokratie in Deutschland eingesetzt hat. Cuny stellte hierbei die Verantwortung jedes Einzelnen heraus, unsere Demokratie zu schützen. In diesem Zusammenhang spannte Cuny den Bogen zum Ehrengast des Neujahrsempfangs, Prof. Dr. René Repasi, welcher sich auf europäischer Ebene seit 2022 als Europaabgeordneter für die Verteidigung und Stärkung der Demokratie, sowie die Interessen Baden-Württembergs, einsetzt.

In seiner emotionalen und eindringlichen Rede brachte René Repasi die Herausforderungen der heutigen Zeit, sowie wichtige Lösungsansätze der Sozialdemokratie, auf den Punkt. Eröffnend mit einer Erinnerung an Victor Hugos Forderung nach den „vereinigten Staaten von Europa“ vor 175 Jahren verdeutlichte er die Langlebigkeit der Idee eines vereinten und friedlichen Europas und warnt in diesem Zusammenhang vor den Bedrohungen durch rechtsextreme Strömungen, welche das Heil lediglich in nationalistischen Ideen und Abschottung suchen. Repasi hob hervor, dass die Hälfte der Weltbevölkerung – von Taiwan, über Indien, die USA und Europa – dieses Jahr wählen darf und betonte hierbei, dass es in vielerlei Hinsicht um das große Ganze gehe: den Erhalt von Freiheit und Demokratie!

Politiker sehen sich jedoch mit neuen Herausforderungen konfrontiert, während alte Gewissheiten verschwinden: Das Sicherheitsversprechen Europas ist seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine erschüttert, die derzeitige Form der Globalisierung stehe vor dem Ende, und der Fokus auf eine starke Exportwirtschaft müsse überdacht werden. „Die SPD steht für die Lösung dieser Herausforderungen. Die heutigen Probleme erfordern grenzüberschreitende und europäische Lösungen, zu denen sich die Sozialdemokratie klar bekennt“, betonte Repasi.

Der Europaabgeordnete aus Karlsruhe warnte davor, rechtspopulistische Parteien, wie die AfD zu kopieren, und plädiert dafür, Rechtspopulisten durch Mobilisierung der demokratischen Mitte zu besiegen. Die SPD bietet für einen großen Teil der Bevölkerung eine klare und überzeugende Alternative. Die SPD stehe für einen aktiven Binnenmarkt, sowie einen starken Staat, welcher lenkend in die Wirtschafts- und Finanzpolitik eingreife, um die drängenden Probleme unserer Zeit zu lösen. Insbesondere die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft und Klimaschutz sind sozialen Fragen, in welcher ein starker Staat dafür sorgen muss, dass Wirtschaft und Gesellschaft bei der Transformation begleitet und unterstützt werden. „Wer SPD wählt, muss die SPD pur bekommen - eine Partei, die sich den Herausforderungen der Zeit stellt und für eine starke, demokratische Zukunft eintritt.“, betonte Repasi zum Schluss seiner Rede.

Die Co-Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Rhein-Neckar, Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, bedankte sich bei René Repasi für sein überzeugendes Plädoyer für Europa, das er in seiner eigenen Biographie und Politik glaubhaft verkörpere. Die Anwesenden forderte sie auf, den Feinden der Demokratie wortwörtlich die „rote Karte“ zu zeigen. Mit diesem Symbol zeigten die Gäste des Neujahrsempfangs, dass Demokratie und Vielfalt in Deutschland und Europa von der überwältigen Mehrheit der Gesellschaft geschützt wird und diese nicht den Feinden der Demokratie überlassen werden.

Die inhaltlichen Impulse boten genügend Gesprächsstoff für anregende Gespräche im Anschluss an den offiziellen Teil, den das Jazzquintett "Gödes Jazz Mags" musikalisch umrahmte.





Veröffentlicht am 28.01.2024

Nie wieder ist jetzt

Der Demonstrationszug beginnt um 15 Uhr am "Ort der Menschenrechte" an der Bleiche und bewegt sich von dort zum Marktplatz, wo die zentrale Kundgebung stattfinden wird. Es wird Redebeiträge von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Gruppen in Ladenburg geben, die sich seit jeher gegen Ausgrenzung aussprechen, und die sich stets für Integration und gesellschaftliche Teilhabe engagieren.

Eingeladen sind alle, denen unsere Demokratie und unsere offene Gesellschaft am Herzen liegen. Bringen Sie gerne Freunde und Verwandte mit.

Zeigen Sie Ihre Meinung auf Schildern und singen Sie mit Gleichgesinnten auf dem Zug durch unsere Stadt.

#niewiederistjetzt
#wirsindmehr






Ankündigung vom 5.12.2023

Die jüngere Geschichte des Iran

Der Kunsthistoriker Karl Heinz Treiber wirft einen politischen und kulturhistorischen Blick auf ein Land, das den Interessen der Weltmächte und der Willkür seiner Herrscher ausgeliefert war und noch immer ist und sich jetzt von seinen repressiven Fesseln befreien will.




Veröffentlicht am 19.11.2023

Kreis­parteitag: "Gute Arbeit hat Zukunft"

Die Mitglieder der SPD Rhein-Neckar trafen sich vergangenen Samstag bei goldenem Herbstwetter zum Kreismitgliederparteitag in Dielheim. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende der SPD Rhein-Neckar Dr. Andrea Schröder-Ritzrau und Grußworte des Hausherrn, Bürgermeister Thomas Glasbrenner, nutzten die Genossinnen und Genossen dem Nachmittag, um über die Arbeitsmarktpolitik, zu diskutieren.

Der Kreisvorstand der SPD Rhein-Neckar um ihre Co-Vorsitzenden Daniel Born, Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg und Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, Kreisrätin, hatten Florian Wahl, den arbeitsmarktpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion – zu einem Vortrag zu den Beschäftigungs- und Teilhabechancen im sozialen Arbeitsmarkt eingeladen.

Wahl betonte die bisherigen Erfolge der Ampel-Regierung auf Bundesebene, welche mit der Bürgergeldreform für einen besseren Ausgleich zwischen Fördern und Fordern von Arbeitssuchenden sorgt und somit Menschen dabei unterstützt sich für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Hierbei mahnte Wahl: Wer wie die Opposition versucht Arbeit und Bürgergeld gegeneinander auszuspielen, um sich auf Kosten der Schwächeren und Schwächsten der Gesellschaft zu profilieren, spaltet in unserer Gesellschaft.“ Angesprochen auf die wichtigsten Projekte der SPD Baden-Württemberg in der Arbeitsmarktpolitik bei einer kommenden Regierungsbeteiligung auf Landesebene betonte Wahl den massiven Ausbau der Teilzeitausbildung, welcher die Qualifizierungsmöglichkeiten verschiedener Bevölkerungsgruppen verbessern soll.

Im Anschluss an den Vortrag von Florian Wahl diskutierten der Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion und Bürgermeister von Brühl, Dr. Ralf Göck, sowie der Epfenbacher Bürgermeister Pascal Wasow über die Herausforderungen in der Arbeitsmarktpolitik auf kommunaler Ebene: „In allen kommunalen Verwaltungen, in Kindertagesstätten und in Alteneinrichtungen – überall kämpfen wir mit dem Fachkräftemangel.“ Auf viele Stellenausschreibungen gäbe es trotz intensiver Bemühungen kaum Bewerbungen. Zum Abschluss der Diskussion betonte Daniel Born, dass die Arbeitsmarktpolitik ein besonderes Politikfeld für die Sozialdemokratie ist. „Arbeit ist ein zentrales Element sozialdemokratischer Politik, in welchem sich stets konkret zeigt, wie die Politik den Menschen dienen kann und diese dabei unterstützt ein gutes und erfülltes Leben – auch definiert über ihre berufliche Tätigkeit – zu leben.“

Neben den intensiven Diskussionen zur Arbeitsmarktpolitik hat sich die SPD Rhein-Neckar auf ihrem Kreismitgliederparteitag ebenfalls auf neue politische Positionen verständigt. So beschlossen die Genossinnen und Genossen nach Anträgen der Jusos Rhein-Neckar mit überwältigender Mehrheit Rechtssicherheit für Vertrauensurlaub zu fordern und somit moderne Arbeitsmodelle zu fördern. Weiterhin stimmte die Versammlung für eine Antrag der Jusos auf kostenfreie Bereitstellung von Menstruationshygieneartikeln in öffentlichen Einrichtungen im Rhein-Neckar-Kreis.

SPD Rhein-Neckar




Peter Jaschke, Mannheimer Morgen, 13.2.2023

Zebra­streifen in der Strasse "Neue Anlage" in Ladenburg gefordert

Besonders für Kinder sind die schnell fahrenden Autos in der Neuen Anlage ein Problem. Hinzu kommen parkende Fahrzeuge, die die Sicht versperren. Die Eltern sehen Handlungsbedarf.

Für Markus Bündig steht fest: „Hier muss was passieren.“ Der Vorsitzende des Ladenburger SPD-Ortsvereins fordert beim Vor-Ort-Termin mit zeitweise zehn Eltern und deren Kindern eine sichere Querung der Neuen Anlage. Eine entsprechende Vorabmaßnahme der Stadtverwaltung lehne die zuständige Verkehrsbehörde in Heidelberg bis auf Weiteres ab. Das kann Familie Schief kaum nachvollziehen: „Man kann die Kinder auf dem Schulweg hier nicht alleine rüber laufen lassen“, findet der Vater.

„Unglaublich, wie schnell hier gefahren wird, seit das zur Einbahnstraße umgewandelt wurde“, sagt eine Mutter. „Die Kreuzung mit der Schulstraße hätte es verdient, dass da ein Zebrastreifen hinkommt“, meint SPD-Kreisrat Thomas Zachler und kündigt an, „am Ball bleiben“ zu wollen. Ein Familienvater findet, dass Gehwegparkende – vor allem solche ohne ausreichenden Abstand zur Kreuzung – die „Gefahrenlage erhöhen“ würden, da Kinder die Straße schlecht einsehen könnten und selbst kaum sichtbar seien. Er sieht die Stadtverwaltung in der Pflicht, die Straßenverkehrsordnung durchzusetzen, und regt an, mit Handzetteln an den Fenstern falsch abgestellter Autos freundlich darauf hinzuweisen, die Kreuzung nicht zuzuparken.

„MÜSSEN DRUCK MACHEN“

„Wir müssen auch der Stadt Druck machen“, stimmt einer zu. „Aber den Zebrastreifen nicht aus den Augen verlieren“, fügt eine Frau an. Sie habe sich erkundigt und erfahren, dass der Zebrastreifen in der parallel verlaufenden Luisenstraße ein Altbestand und ohne besondere Gefahrenlage in der Tempo-30-Zone so nicht mehr genehmigungsfähig sei. Auf Nachfrage erklärt Stadtrat Gerhard Kleinböck, dass ein drei Jahre alter Antrag seiner Fraktion bestehe, wonach die Stadt Verkehrsbehörde werden und solche Entscheidungen künftig selbst treffen möge. SPD-Vorstandsmitglied Johannes Zech lädt alle zur Diskussionsrunde „Verkehr und Parken“ am Freitag, 3. März, um 19.30 Uhr in den „Goldenen Hirsch“ ein. 





Ankündigung vom 11.03.2022

Sammel­aktion für die Ukraine

Samstag 5. März 2022 von 11.00-14.00 Uhr
Am Sägewerk 22 in Ladenburg





Veröffentlicht am 06.02.2021

Kleinböck verabschiedet sich mit letzter Plenarrede vom Landtag

Landtagspräsidentin würdigt Kleinböcks jahrelangen Einsatz für Parlament und Land

Ladenburg/Stuttgart. Nach seiner letzten Plenarrede zu „Hausunterricht und Fernlernen“ dankte Gerhard Kleinböck den Kolleginnen und Kollegen der demokratischen Parteien für die stets offene und zielgerichtete Zusammenarbeit für eine gute Bildungspolitik in Baden-Württemberg. „Mein Dank geht auch an die Verwaltung und an alle Menschen, mit denen ich bei zahllosen Veranstaltungen im Land diskutieren und fünf Jahre als Mitglied einer Regierungsfraktion auch mitgestalten durfte. Es war für mich immer ein besonderes Erlebnis für den Wahlkreis und seine Bürgerinnen und Bürger zu arbeiten – das habe ich einfach gerne gemacht“. Mit diesen Worten verabschiedet sich der Ladenburger Landtagsabgeordnete Gerhard Kleinböck aus dem Landtag in dessen letzter regulären Sitzung dieser Wahlperiode.

Am Ende des Plenartages verabschiedete Landtagspräsidentin Muhterem Aras den Sozialdemokraten offiziell mit den Worten „Bildungspolitik ist Ihnen eine echte Herzensangelegenheit, für die Sie sich kernig und streitbar einsetzten. Seit 2009 kämpften Sie in diesem Parlament für bessere Bildung und soziale Gerechtigkeit. Den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern verloren Sie dabei nie aus den Augen, denn Dialog ist für Sie die einzige Möglichkeit Vertrauen zu gewinnen. Das ist Ihnen gelungen! Lieber Herr Kleinböck, ich danke Ihnen herzlich für Ihre intensive Arbeit und Ihren Einsatz!“

Gerhard Kleinböck, der seit 2009 den Wahlkreis Weinheim-Ladenburg im Landtag von Baden-Württemberg vertritt, kandidiert nicht mehr für die 17. Legislaturperiode.





Mitgliederbrief vom 06.02.2020

Kein Fussbreit dem Faschismus

Liebe Genossinnen und Genossen,

was gestern in Thüringen passiert ist, stellt den Grundkonsens unserer Republik in Frage: keine gemeinsame Sache mit Faschisten zu machen. Das ist ein absoluter Tabubruch, ein rabenschwarzer Tag in der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Dass CDU und FDP in Thüringen gemeinsam mit der faschistischen Höcke-AfD einen Ministerpräsidenten an die Macht wählen, ist verantwortungslos, unverzeihlich und unerträglich. Wir sind entsetzt über diesen geschichtsvergessenen Dammbruch.

Das war kein Zufall, auch kein „Unfall“, wie die Reaktionen aus CDU, FDP und AfD zeigen. Das war geplant und abgesprochen.

Für uns stellen sich sehr ernste Fragen an die CDU-Führung im Bund. Fragen, auf die wir klare Antworten und Konsequenzen verlangen. Deshalb treffen wir uns am Samstag zu einem Sonder-Koalitionsausschuss. Danach werden wir in den Parteigremien beraten.

Für uns ist klar: Wer mit Faschisten paktiert, darf in diesem Land keine Verantwortung tragen. Kemmerich darf nicht Ministerpräsident bleiben. Wir erwarten von Christian Lindner und Annegret Kramp-Karrenbauer, dass sie ihrer Verantwortung als Parteivorsitzende gerecht werden und diesem gefährlichen Spiel ein Ende machen.

Die SPD wird niemals eine Regierung oder einen Ministerpräsidenten unterstützen, der mit den Stimmen der AfD an die Macht gekommen ist. Die Thüringer SPD hat hier unsere volle Unterstützung.

Seit über 156 Jahren gilt für die SPD: Kein Fußbreit dem Faschismus!

Gegen die Feinde der Demokratie und des Zusammenhalts unserer Gesellschaft müssen alle Demokratinnen und Demokraten geschlossen zusammenstehen und entschieden handeln.

Natürlich werden wir Dich auf dem Laufenden halten.

Solidarische Grüße
Saskia Esken, Norbert Walter-Borjans





Veröffentlicht am 18.04.2017

Wir trauern um Klaus-Peter Ruf

Klaus-Peter Ruf war seit 1972 Mitglied der SPD und stand dem SPD-Ortsverein Lobbach seit 1983 als Vorsitzender vor. Von 1975 an bis zu seinem Tod war er für die SPD als Gemeinderat in Lobbach und von 1980 bis 1994 als Ortschaftsrat in Lobenfeld aktiv.

Klaus-Peter Ruf (*1950) war ein „sozialdemokratischen Urgestein“, der sich mit all seiner Kraft für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger und für die Ideale der Sozialdemokratie eingesetzt hat. Das Wohl seiner Heimatgemeinde hatte für ihn stets große Bedeutung.

Mit Klaus-Peter Ruf verlieren wir einen aufrechten Sozialdemokraten und treuen Weggefährten. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Wir verneigen uns in tiefer Dankbarkeit vor seinem Engagement, vor seiner Geradlinigkeit und vor seiner Menschlichkeit und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

SPD Rhein-Neckar





Veröffentlicht am 15.04.2017

Maikundgebung 2017 Ladenburg DGB

Ab 10:30 Uhr im Reinhold-Schulz-Waldpark am 01. Mai 2017
Bei schlechtem Wetter im "Glashaus"
Ende der Veranstaltung ca. 16:00 Uhr

Redner:
Bernd Schuhmacher
Vorsitzender des DGB Ortsverbandes Ladenburg / Rhein Neckar

Stefan Schmutz
Bürgermeister Ladenburg

Elwis Capece
NGG Regionsgeschäftsführer

Unterhaltung: Waiting for Frank - Irish Folk -

Für vielfältige Speisen und Getränke sorgt bestens der Förderverein "Solidarität e.V."





Axel Sturm, Rhein-Neckar-Zeitung vom 06.02.2017

Grosse Trauer in Ladenburg um Wolfgang Zahner

Politiker und VHS-Geschäftsführer starb mit 61 Jahren

Er war ein Kämpfer für soziale Gerechtigkeit: Überraschend starb Wolfgang Zahner am Samstagabend.

Ladenburg. (stu) Die traurige Nachricht verbreitete sich gestern rasend schnell: Der langjährige Bürgermeisterstellvertreter, ehemalige SPD-Gemeinderatsfraktionssprecher; Kreisrat und Leiter der Volkshochschule, Wolfgang Zahner, ist am Samstagabend überraschend im Alter von fast 62 Jahren gestorben.

Der mit Uta Blänsdorf-Zahner verheiratete zweifache Familienvater war einer der profiliertesten Sozialdemokraten im Ortsverein. Schon in jungen Jahren war er bei den Jusos aktiv, setzte sich für die Gründung des Jugendzentrums "Die Kiste" ein und war ein Kämpfer für soziale Gerechtigkeit. Der Diplom-Volkswirt machte Karriere bei der Bezirkssparkasse in Weinheim, bevor er vor 27 Jahren zum hauptamtlichen Geschäftsführer der Ladenburger Volkshochschule berufen wurde. In seiner Schaffenszeit wurde nicht nur das Veranstaltungsprogramm modernisiert, sondern auch die Fusion mit der VHS Ilvesheim auf den Weg gebracht.

Politisch schlug das Herz von Wolfgang Zahner immer links. Als er im September 2015 nach 35 Jahren Gemeinderatsarbeit von Bürgermeister Rainer Ziegler aus dem Gremium verabschiedet wurde, konnte er auf eine stolze Leistung zurückblicken. Kein Stadtrat saß jemals länger am Ratstisch. Zahners Vor- und Ratschläge haben dazu beigetragen, dass sich die Stadt unter seinem väterlichen Freund und Bürgermeister Reinhold Schulz so positiv entwickelte.

An allen wichtigen Entscheidungen, die in den vergangenen 30 Jahren getroffen wurden, war der SPD-Fraktionssprecher beteiligt. Der Kunstsammler setzte sich für die kulturellen Einrichtungen wie die Stadtbibliothek, das Museum und die städtische Musikschule besonders engagiert ein. Auch die Entwicklung der Altstadt war dem langjährigen Vorstandsmitglied des Heimatbundes wichtig. Sein Blickwinkel war oft hilfreich, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Zahner sprach sich immer für eine lebendige, lebenswerte Altstadt aus, die keinen reinen Museumscharakter haben sollte.

Mit Tatkraft und Führungsverantwortung half Wolfgang Zahner die Gründung der Städtepartnerschaft mit Garango auf den Weg gebracht. Er war Mitglied der Delegation, die 1983 den Partnerschaftsvertrag mit der Stadt in Burkina Faso unterzeichnete. Er war von der Partnerschaftsidee so fasziniert, dass er mit einem Freund zu einer Abenteuerfahrt mit einem alten VW-Bus von Ladenburg nach Garango aufbrach. Über seine Erlebnisse berichtete die RNZ erst kürzlich. Im vorigen Jahr kündigte Zahner an, dass er zukünftig die Kommunalpolitik mit Blick von außen betrachten wird. Bis zuletzt hatte er sich aber im SPD-Ortsverein engagiert und Bürgermeisterkandidat Stefan Schmutz im Wahlkampf unterstützt.