Ich bin 59 Jahre alt und habe einen erwachsenen Sohn. Ich bin vor drei Jahren wieder in die SPD zurückgekehrt, weil mich die Politikverdrossenheit nervt und ich der Meinung bin, dass wir als Bürger uns in den Parteien engagieren müssen, wenn wir etwas bewegen wollen.
Da ich aus dem Sportbereich komme, gilt mein Interesse natürlich der Planung zur Sanierung der Lobdengauhalle und des Römerstadions.
Ich bin gehbehindert und für längere Strecken auf den Rollstuhl angewiesen. Von daher ist das Thema Barrierefreiheit für mich ganz wichtig.
Aus meiner beruflichen Erfahrung in der Straßenbauverwaltung möchte ich gerne an den entsprechenden Infrastrukturmaßnahmen und Verkehrskonzepten mitarbeiten.
Nach der Sitzung sprach die LAZ mit dem Vorsitzenden Mark Völkel, der den Ortsausschuss Sport seit drei Jahren führt.
LAZ: Was sind die Aufgaben des Vorsitzenden des Ausschusses für Sport?
Mark Völkel: Ich bin für die Leitung und Koordination der Aktivitäten des OAS verantwortlich. Bei mir laufen quasi die Fäden zusammen und ich sondiere die unterschiedlichen Interessen. Die Aufgabe macht mir viel Freude.
LAZ: Welchen Vorteil hat es, wenn sich Sportvereine im OAS organisieren?
Völkel: Es ist immer vorteilhaft, wenn man gemeinsam die Ziele verfolgt und möglichst eine Sprache spricht. Dies war zum Beispiel bei den Themen Vereinsförderung und dem Bau der Dreifeldsporthalle der Fall. Es war gut und wichtig, dass die Sportvereine einbezogen wurden. Die Gespräche mit dem Bürgermeister, die durchaus kontrovers, aber immer zielorientiert waren, haben mit dazu beigetragen, dass gute Ergebnisse erzielt werden konnten.
LAZ: Wie ist die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und den Entscheidungsträgern?
Völkel: Bürgermeister Schmutz hat für die Belange des Sports immer ein offenes Ohr. Diese Einstellung hat auch der Gemeinderat, der die Projekte in großer Geschlossenheit genehmigt hat. Ich danke aber auch Beate Glowinski. Mit ihr hat der OAS eine erfahrene und engagierte Ansprechpartnerin bei der Stadtverwaltung, die ihren Beitrag leistet, damit ich die Zusammenarbeit als hervorragend bezeichnen darf.
LAZ: Wie ist die generelle Stimmungslage bei den Sportvereinen. Schließlich wurden von der Verwaltung und dem Gemeinderat kostenintensive Projekte auf die Agenda gesetzt, die den Vereinen nutzen werden. Würdigen die Vereine die Investitionen aus Ihrer Sicht?
Völkel: Die Genehmigung der Investitionen für den Sport tragen erheblich zu der aktuellen guten Stimmungslage bei den Vereinen bei. Die Vereine würdigen die hohen Investitionen und tragen gerne ihren Teil durch ihr großes ehrenamtliches Engagement und zukünftigen Zahlungen im Rahmen der Vereinsförderung bei.
LAZ: Wie kommt aus Ihrer Sicht das neue Vereinsförderprogramm bei den Sportvereinen an?
Völkel: Zugegebener Weise, am Anfang war es schwierig und es herrschte eine gewisse Verunsicherung. Bürgermeister Schmutz ist allerdings ein guter Kommunikator. Die Vereine begrüßen das im Dialog gefundene Vereinsförderprogramm und die damit verbundene Planungssicherheit.
LAZ: In der JHV wurde mehrfach erwähnt, dass sich die Struktur in den Vereinen verändern wird? Durch die Ganztagsschule kommen auf die Vereine neue Herausforderung zu. Welche sind dies?
Völkel: Durch das künftige Ganztagsschulen-System steht den Schülern weniger Zeit für Freizeitaktivitäten zur Verfügung. Die Herausforderung für die Vereine wird es sein, gut mit den jeweiligen Schulen und der Stadt zu kooperieren, um am Nachmittag und Abend den Schülern weiterhin ein attraktives Sportangebot zu vermitteln. Das so wichtige Gemeinschaftsgefühl, das man beim Sport in den Vereinen erleben kann, darf nicht auf der Strecke bleiben.
LAZ: Aber auch die Erwachsenen verändern ihr Freizeitverhalten. Viele Menschen engagieren sich zwar projektbezogen in der Stadt, aber die Kontinuität spielt eher weniger eine Rolle. Macht Ihnen diese Entwicklung Sorgen?
Völkel: Für die Vereine ist Kontinuität eine Voraussetzung, damit ein Gemeinschaftsgefühl entstehen kann. Am Ende steht dann meist auch sportlicher Erfolge. Diese Kontinuität zu erreichen, erfordert weiterhin den ehrenamtlichen Einsatz, aber auch das Beschreiten neuer Wege. Durch persönlichen Einsatz und Berücksichtigung der sich wandelnden Ansprüche können Vereine weiterhin ihrer Rolle und Verantwortung in Ladenburg gerecht werden.
LAZ: Wie muss sich ein Sportverein aufstellen, der in der Zukunft überleben will? Und haben Sportvereine überhaupt eine Zukunft?
Völkel: Ja, das finde ich schon. Die Vereine bieten schließlich in einer vielfältigen, kurzlebigen Welt ein stabiles Umfeld mit verlässlichen Freizeitangeboten. Und dies oft zu Mitgliedsbeiträgen, die wirklich erschwinglich sind. Sport im Verein ist wertschätzend, in den Vereinen bekommt man Anerkennung, wenn man sich engagiert – ehrenamtliches Engagement ist nicht nur ein Geben. Man bekommt so viel zurück als Trainer, Betreuer oder Vereinsfunktionär. Ich denke, die Ladenburger Sportvereine sind gut gerüstet für die Zukunft.
LAZ: Sie haben einen runden Tisch „Vereinsstrukturen“ in Aussicht gestellt. Was erwarten Sie von diesem runden Tisch?
Völkel: Der runde Tisch soll in einem ersten Schritt die zu erwartenden Rahmenbedingungen hinsichtlich der den Schülern zur Verfügung stehenden Zeitfenster und Sportstätten klären. In einem zweiten Schritt gilt es dann den Schülern der Ganztagsschule ein attraktives Sportangebot zu bieten.
LAZ: Und die abschließende Frage: Welche drei Schlagzeilen würden Sie in Sachen Sport gerne lesen wollen?
Völkel: Gerne mehr als drei positive Schlagzeilen. Freuen würde ich mich aber über folgende Botschaften: 1. "Sportvereine fühlen sich in der neuen Dreifeldsporthalle wohl“. 2. "Ein Sanierungskonzept für Römerstadion und Lobdengauhalle wurde im Dialog von Stadt und Vereinen erarbeitet und genehmigt" und 3. "Schulen, Stadt und Vereine haben gemeinsam ein Konzept erarbeitet, den Schülern der Ganztagsschule ein attraktives Sportangebot zu bieten.“
Axel Sturm
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